Sektorenüber­greifende Versorgung, WHO warnt vor Nipah-Erreger, Verhaltene Reaktion auf Spahns Pflege-Sofortprogramm

Herzlich willkommen!

Die Regierungsfraktionen haben jetzt ein Mammut-Arbeitsprogramm abzuarbeiten. Personaluntergrenzen, Fachkräftequoten, ein neues Konzept zur Notfallversorgung, Terminservicestellen, Masterplan Medizinstudium 2020, Sprechzeitendebatte, Strukturfonds, einheitliches Honorarsystem und vieles mehr.
Schon beim Versichertenentlastungsgesetz ist noch unklar, ob das Gesetz überhaupt die Ressortabstimmung überstehen wird. Alleine die Bereinigung von Beitragsschulden, der Umgang mit liquiden Mitteln / Rücklagen – alles mit erheblichen Summen – wird hochkomplexe und konfliktgeladene Diskussionen hervorrufen. Nicht zuletzt da nun auch die Arbeitgeber wieder einen schärferen Blick auf die Ausgaben werfen werden. Und in der Liste ist die Baustelle „Sofortprogramm Pflege“ noch gar nicht genannt – schon die Herausnehme der Pflege aus DRG System ist alles andere als trivial. Erneut bleibt dem einfachen Bürger nur den Regierungsparteien eine glückliche Hand zu wünschen
Philip Schunke

  • nachrichten

Sektorenüber­greifende Versorgung: Länder einigen sich auf Teilnehmer für Bund-Länder-Arbeits­gruppe: Die geplante Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die bis 2020 Vorschläge für eine „sektoren­übergreifende Versorgung“ erarbeiten soll, nimmt langsam Gestalt an. So teilte das Bundes­ministerium für Gesundheit mit, die einzelnen Länder hätten sich darauf verständigt, welche Vertreter sich an der Arbeitsgruppe beteiligen werden: Für die SPD-geführten Bundesländer werden die Ge­sund­heits­mi­nis­ter von Hamburg, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, und Sachsen-Anhalt teilnehmen. Für die CDU-geführten Länder sind dies die Minister von Hessen, Saarland, Bayern, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Für die Koordination der  SPD-Länder ist Cornelia Prüfer-Storcks (Hamburg) zuständig, für die CDU-Länder übernimmt dies Stefan Grüttner (Hessen). Momentan befinde sich die Arbeitsgruppe in der „Konstituierungsphase“, so die Mitteilung weiter.
aerzteblatt.de

WHO warnt vor Nipah-Erreger: Nachdem es in Indien zu Todesfällen gekommen war, fordert die Weltgesundheitsorganisation nun dringend die Erforschung des Nipah-Erregers. Nach Ansicht der Organisation gehört Nipah zu den acht gefährlichsten Viren der Welt, ähnlich wie bei Ebola oder Zika sei eine globale Epidemie zu befürchten. Bislang gibt es weder Impfung noch Heilmittel, die Sterberate liegt bei etwa 70 Prozent. Im südindischen Bundesstaat Kerala hat der Erreger vor Kurzem zu zehn Todesfällen geführt, rund 100 weitere Menschen wurden unter Quarantäne gestellt. Auch in zwei weiteren Staaten gibt es bereits Verdachtsfälle.
tagesschau.de

Medizinstudium: Kultusminister erstellen Eckpunkte für ein neues Zulassungsverfahren aerzteblatt.de

  • pflege

Pflegereformdebatte – Verhaltene Reaktion auf Spahns Sofortprogramm: 13.000 zusätzliche Pflegekräfte will Gesundheitsminister Spahn kurzfristig einstellen, Ausbildung und Arbeitsverhältnisse sollen schnell verbessert werden. Doch Sozialverbände sind nach wie vor skeptisch was sein Sofortprogramm gegen den Pflegenotstand angeht: „Wir fordern circa 60.000 neue Stellen in der Pflege, weil wir einfach auch wissen, wie die Arbeitsbedingungen in vielen Pflegeeinrichtungen sind. Und ich bin natürlich auch gespannt, wo die herkommen sollen,“ sagt die Präsidentin des VdK, Verena Bentele, im Interview mit dem Deutschlandfunk. Doch allein Spahns geplante 13.000 neue Stellen werden 650 Millionen Euro kosten. Finanzieren möchte er das aus den Rücklagen der Krankenkassen, doch auch dort stößt er auf Widerstand. Der Spitzenverband der gesetzlichen Kassen fordert stattdessen die Einführung eines „steuerfinanzierten Bundeszuschusses für die Pflegeversicherung“. Auch Spahn erwartete langfristig höhere Pflegebeiträge, durch das Sofortprogramm sollen sie aber nicht belastet werden.
deutschlandfunk.de

In deutschen Altenpflege­einrichtungen fehlen 25.000 Fachkräfte aerzteblatt.de

  • wirtschaft

Boom-Branche Gesundheitswirtschaft: Zum Auftakt der 14. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock bestätigten Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern und der Schweiz, man wolle in derGesundheitswirtschaft künftig stärker zusammenarbeiten. Vor allem im Bereich der Medizintechnik sollen bereits bestehende Kooperationen weiter ausgebaut werden. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erklärt: „Die Gesundheitswirtschaft ist ein starker Impulsgeber und Jobgeber für unsere Wirtschaft“ – ähnlich gut aufgestellt sei auch die Alpenrepublik in dem Bereich. Zudem sieht Christoph Jäggi, Managing Partner des Züricher Beratungsunternehmens Walkerproject, einen Vorteil der Schweiz in dem extrem positiven Klima fürgesundheitswirtschaftliche StartUps und Patente, sowie der starken Zusammenarbeit von Hochschulen und Existenzgründern.
aerzteblatt.de

  • berlin

Kolat fordert ein bundesweites Ausbildungsprogramm für Pflegeberufe: Der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kolat geht das kürzlich vorgestellte Sofortprogramm für die Kranken- und Altenpflege nicht weit genug, sie fordert ein Ausbildungsprogramm für Pflegekräfte: „Ohne ein Ausbauprogramm von Ausbildungskapazitäten werden die Pläne für mehr Pflegekräfte ins Leere laufen.“ Die Zeit dränge, immerhin stehen Auszubildende dem Arbeitsmarkt erst drei Jahre später tatsächlich zur Verfügung. Von Krankenhäusern und Pflegeheimen wünscht sich Kolat eine Verdoppelung ihrer Ausbildungsstellen, immerhin sei es „unverantwortlich“ zu hoffen „dass die Fachkräfte von irgendwo herkommen“. Weiter forderte die Gesundheitssenatorin Bund, Länder, Kassen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen auf, ein gemeinsames Abkommen für mehr Ausbildungsstätten und bessere Bedingungen einzugehen.
gesundheitsstadt-berlin.de

  • wissenschaft

Saisonbilanz: Ungewöhnlich schwere Grippewelle: Laut eines Saison-Berichts der Arbeitsgemeinschaft Influenza war die Grippewelle im vergangenen Winter wesentlich heftiger als in den Vorjahren: Etwa 60.000 Deutsche mussten im Krankenhaus behandelt werden, über 1.600 Patienten überlebten die  die Virusinfektion nicht.  Nachweislich erkranken zischen Ende Dezember 2017 und April 2018 333.567 Menschen an der Grippe, die Zahl der tatsächlich Betroffenen dürfte noch einmal wesentlich höher liegen. Immerhin suchen nicht alle Patienten einen Arzt auf, und nicht alle Praxen senden Erregerproben an die Labore.
influenza.rki.de

Hirnschrittmacher lindert Typ-2-Diabetes aerzteblatt.de

  • kalender

Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2018
06.06.2018 – 08.06.2018 | Berlin
hauptstadtkongress.de

Lange Nacht der Wissenschaften
09.06.2018
langenachtderwissenschaften.de

SpektrumK Healthcare Vision Summit
14.06.2018 – 15.06.2018 | Berlin
10jahrespektrumk.de

BIONNALE 2018
20.06.2018 | Berlin
bionnale2018.io

Der Demografiekongress
20. & 21.09.2018 | Berlin
der-demografiekongress.de

  • kopf der woche

Willy Michel
Gründer des Burgdorfer Medizintechnikunternehmen Ypsomed, tritt in gegen den Branchenriesen Medtronic an.
nzz.ch

  • zahl der woche

Mit nur noch 146 Organspendern musste NRW im vergangenen Jahr ein Rekord-Tief verbuchen, und ist zudem auf den letzten Platz des Bundes-Vergleichs gefallen.
kma-online.de

  • zitat der woche

„Das ganze System gehört in die Tonne getreten.“
Martin Bollinger vom Verein Pflegeethik-Initiative Deutschland beklagt die jahrelange „Flickschusterei“ im Pflegebereich, und fordert weniger Bürokratie, sowie die Abschaffung falscher Anreize.
welt.de